Am 1. April 1998, rechtzeitig zum Inkrafttreten der Altautoverordnung, hat die Autoverwertung Franken AVF GmbH in Schwabach (Kiefernschlag 22) ihren Betrieb aufgenommen. Es ist nicht nur einer der modernsten Verwerterbetriebe, er setzt auch ein Konzept in vorbildlicher Weise um, das Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber in einer Regierungserklärung unter das Motto "Offensive Zukunft Bayern" gestellt hat: Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie.
Die AVF GmbH setzt auf eine höchstmögliche stoffliche Verwertung eines alten Autos. Ziel ist eine Demontage, die ökologisch sinnvoll und auch wirtschaftlich ist. Ein "Downrecyceln" um jeden Preis soll es nicht geben. Aber dort, wo tatsächlich eine Rückführung von Materialien in den Wirtschaftskreislauf möglich ist, will man ansetzen. "Unsere ausgebauten Stoßstangen landen tatsächlich als Radhausschalen in neuen Fahrzeugen!" verdeutlicht Geschäftsführer Horvath. Dazu wurde auch ein Diplomand mit der Untersuchung beauftragt, wie eine größtmögliche Wiederverwertung von Autoteilen mit wirtschaftlich umsetzbaren Vorgaben im unternehmerischen Gesamtkonzept realisiert werden kann.
Bei der Zerlegung der Altfahrzeuge wird nach modernsten Gesichtspunkten vorgegangen: Aus den Tanks wird das Benzin abgepumpt und nach dem Filtern an der hauseigenen Tankstelle weiterverkauft. Die Kühlmittel werden in einer eigenen Aufbereitungsanlage behandelt und ebenfalls wiederverkauft.
Die brauchbaren Teile aus den zerlegten Autos werden per EDV erfaßt und in einem großen Teilelager gelagert. Außerdem ist es möglich, maßgeschneiderte Teile von Karosserien herauszutrennen und für die Unfallinstandsetzung zu verwenden.
Für Do-it-yourself-Bastler besteht die Möglichkeit, Autos selbst auszuschlachten und die Teile in das eigene Fahrzeug einzubauen. Ein KfzMeister steht mit Rat und Tat zur Seite.
Über 4 Mio. Euro hat der Hauptgesellschafter der AVF, die Schwabacher Entsorgungsfirma Bonn, investiert, um wirtschaftlich und umweltgerecht zugleich agieren zu können. Das begann bereits mit der Wahl des Standortes: Bonns Autoscheune steht auf einer ehemaligen Altreifendeponie. Was Experten für kaum machbar hielten, ist tatsächlich gelungen: Auf der gesamten Gewerbefläche wurde eine zwei Meter dicke, statische Matte eingebaut, die die Standfestigkeit der Gebäude garantiert.
Bewußt wurde auf die Verwendung umweltunverträglicher Stoffe verzichtet. Das gesamte, ca. 3000 cbm umfassende, teilweise mehrgeschossige Gebäude ist in Holzbauweise errichtet. Die Innenverkleidung und die Außenfassade sind aus unbehandeltem Naturholz, ebenso die Fenster und Türen.
Die Europäische Kommission stellt eine Plattform zur Online-Streitbeilegung (OS) bereit, die Sie hier finden http//ec.europa.eu/consumers/odr